Kultur- und Konzertreise nach Polen (24.-28. April 2008)
Nach einer langen zwölfstündigen Nachtfahrt durch Österreich und die Slowakei wurden wir von Pater Stanislaw vom Karmeliter Kloster in Wadowice herzlich begrüßt. Für die Zeit unseres Aufenthalts wurden wir in den klostereigenen Gästezimmern einquartiert.Am Tag unserer Ankunft (Freitag, 25. April) hatten wir ein sehr abwechslungsreiches Programm. Bei schönstem Aprilwetter besichtigten wir die Klosteranlage Kalwari der Franziskaner. Anschließend konnten wir die sehr modern gebaute Basilika der Barmherzigkeit – Łagewniki (Hl. Faustine) bewundern.
Die schöne Altstadt Krakaus stand am Nachmittag auf dem Programm. Unser Stadtführer Christian Vogt lieferte uns interessante Details zur Burganlage Wawel – der ehemaligen Residenz der polnischen Könige. Wir konnten den Arkadenhof des Wawelschlosses und die Kathedrale besichtigen. Auf der Königsallee ging es zum riesigen Marktplatz von Krakau von dem die Musiker sehr angetan waren.
Im gut besuchten Festsaal der polnische Trachtengruppe „Krakus“ durften wir am Abend ein Konzert im Zentrum Krakaus geben. Neben Stücken aus unserem Konzertprogramm zeigten wir ein sehr abwechslungsreiches Programm mit Gesang (Gefangenenchor aus Nabucco), Trachtentänzen (Schuhplattlern) und Musizieren in kleineren Gruppen. Unser 1. Bürgermeister Hubert Wildgruber und Pater Bruno wurden nach mehreren Zugaben stellvertretend Gastgeschenke überreicht.
Neben unserem ersten Bürgermeister sind wir stolz, dass uns unsere „Keindl-Herbergsmutter“ Margarethe Waller sowie drei Kapellmeister des oberen Inntals (Martin Obermayer, MK Flintsbach; Johann Gruber, Sensenschmiedkapelle Mühlbach und Josef Wieser, BMK Erl) – als Musikeraushilfen – begleiteten.Am Vormittag des 26. Aprils besichtigten wir das Konzentrationslager von Auschwitz – Birkenau. Die Musikerinnen und Musiker waren zutiefst erschüttert und ergriffen von dieser schrecklichen Vergangenheit. Unser Musikkollege Josef Hartmann formulierte es bei der Fahrt zurück nach Wadowice sehr treffend mit den Worten „Den Opfern zum Gedenken – uns zur Mahnung“.
Nach der Besichtigung des Karmeliterklosters von Wadowice stand ein Stadtrundgang durch die Geburtstadt Papst Johannes Paul II inklusive Besuch der Basilika und des Geburtshauses auf dem Programm.
Mit unseren polnischen Kolleginnen und Kollegen der Blaskapelle OSP Chocznia fand am Abend des 26. Aprils ein Gemeinschaftskonzert vor der Basilika in Wadowice statt. Abwechselnd gaben beide Kapellen vor großem Publikum ihre Stücke zum Besten und zeigten beim gemeinsam gespielten Stück „Moje miasto Wadowice“ was Völkerverständigung bedeutet.
Unsere polnischen Musikkollegen luden uns anschließend zu einem deutsch-polnischen Kulturfest ein, bei dem ein reger musikalischer Austausch stattfand und man sich freundschaftlich näher kam.An unserem letzten Tag in Polen (27. April) gestalteten wir die Hauptmesse im Karmeliterkloster in Wadowice. Die Messe wurde mit der Herz-Jesu-Messe und einigen Stücken unseres Horn-Quartetts umrahmt. Musikalisch verabschiedeten wir uns dann mit einem Standkonzert auf dem Klosterhof von den Kirchenbesuchern und der Bevölkerung von Wadowice.
Der Vorstand unserer polnischen Partnerkapelle machte gleich am nächsten Tag folgenden sehr schönen Eintrag in unserem Gästebuch:
Hallo!
Noch einmal möchte ich mich bei Euch für Euren Besuch in Wadowice und besonders in Chocznia bedanken. Ich denke, dieser Besuch war sowohl für uns wie auch für Euch sehr nutzbringend. Diese Begegnung in Chocznia war eine gute Gelegenheit zum besseren Kennenlernen und zur Entstehung der Freundschaften. Ich möchte, dass unsere Beziehungen weiter erhalten bleiben und in dieser Meinung bin ich nicht allein. In unseren Köpfen kreisen Ideen, dass wir gemeinsam internationale Musikwerkstätte bilden. Das Ziel dieser Musikwerkstätte wären dann die gemeinsamen Konzerte in Polen und Deutschland. Das ist aber noch die Zukunft. Wenn Ihr zu diesem Eurem Besuch und zu den Konzerten Eure Meinungen habt, teilt sie bitte uns mit. Bei uns sind alle mit dieser Begegnung sehr zufrieden. Einige bereuen sehr, dass sie nicht daran teilnehmen konnten, weil sie studieren oder bei den Hochzeiten spielen mussten. Die Fotos von diesen Ereignissen werden von unseren Musikkameraden an alle Eure Leute geschickt, mit denen sie Bekanntschaft gemacht haben.
Noch einmal ein herzlicher Gruß
an die Musikkapelle Niederaudorf von der FFW Musikkapelle Chocznia.
Für Pater Bruno ein besonderer Gruß.Jacek Joñczyk
An dieser Stelle möchten wir uns bei
- der Gemeinde Oberaudorf,
- dem Landkreis Rosenheim,
- der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
- dem Deutschen Musikrat
für die Zuschüsse und Fördermittel recht herzlich bedanken.
Hier noch ein paar Eindrücke dieser Reise: